Elvira Meisel-Kemper
Wasser : Farben
VR-Bank Westmünsterland eG in Coesfeld
Ausstellungseröffnung 16. Oktober 2013
Margret Roters begeistert uns mit ihren farbgewaltigen Bildern.
1948 in Coesfeld geboren, studierte sie von 1988 bis 1994 Malerei an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf bei Prof. Siegfried Cremer. Der Künstleraustausch des Landes Nordrhein-Westfalen brachte sie 1991 in die Sowjetunion nach Kazan. Es folgten weitere Arbeitsaufenthalte und Stipendien in Horice/Tschechien und in Moskau in den 1990er Jahren. Seit ihrer ersten Ausstellung 1991 im russischen Kazan ist sie auf zahlreichen Ausstellungen vertreten. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Ich arbeite nur groß und farbkräftig“, verriet mir Frau Roters gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Auslöser für die großen Formate war eine Ausstellung 2010 in der Kompressorenfabrik Hansa in Dortmund. Formate von 380 mal 460 cm sind damals entstanden, die hier gar keinen Platz gefunden hätten. Wenn man Frau Roters anschaut, traut man ihr diese riesigen Formate allein körperlich gar nicht zu. Doch das täuscht. Wer sich mit ihr unterhält, spürt die Kraft der Persönlichkeit, die sie in eine kraftvolle, gestische Malweise umsetzt. „Ich liebe das Haptische, was sich bei der Malerei ergibt. Ich liebe das Pastose und das Kraftvolle“, diktierte sie mir unfreiwillig in die Feder und in meine Gedanken, die sich bei meiner ersten Begegnung mit den Originalen sofort entzündeten.
Ganz früher habe sie sogar mal gegenständlich gemalt. Doch seit spätestens 1987 malt sie durchgehend abstrakt. Langweilig wird es in ihrem Werk offensichtlich nie. Für diese Ausstellung hat sie neue Gemälde gemalt, die für sie eine neue Herausforderung darstellten, die sich in einer Frage besser formulieren lässt: Wie bringt man die kraftvolle Dynamik ihres Pinselstrichs und ihrer Farbwelten in kleineren bis mittleren Formaten unter?
Es geht und es ist ausgesprochen gelungen. Acryl benutzt sie höchstens als Malgrund. Mit der Ölfarbe als Ausdrucksträger kann sie pastos arbeiten. Mit der reliefhaft aufgetragenen Farbe geht sie nicht nur haptisch in den Raum, sondern auch visuell. Ihr unerfüllter Berufswunsch, Architektin zu werden, kompensiert Frau Roters mit Farbgebirgen, mit kraftvoller Malweise, die ganzen Körpereinsatz erfordert. Das Ergebnis ist in dem großen Format direkt „raumgreifend“, auch wenn die Farbe auf dem Bildträger verbleibt.